Professor Dr. Konrad Weller, „Jugendsexualität und Medien“

Kurzinhalt:

Weller setzt sich mit der Prognose einer Pornografisierung der Gesellschaft und den damit verbundenen Annahmen zum Einfluss der Medien kritisch auseinander.

Im Rahmen der sexuellen „Verwahrlosungsdebatte“ werden, so Weller, nicht die sozialen Ursachen der Sexualisierung thematisiert, sondern die Medieneinflüsse. Dabei sind einseitige Medien-Wirkmodelle längst durch die Medienforschung widerlegt. In diesem Zusammenhang konstatiert Weller der Negativprognostik zum Trotz, dass die Jugend noch nie so aufgeklärt und verantwortungsbewusst war wie heute. Hierzu stellt er fest: „Medien sind an der Entwicklung markant beteiligt, aber Jugendliche werden eher mit Medien sozialisiert als durch sie.“ Daraus folgernd betrachtet er den Medieneinfluss als „eine Summe vieler kleiner Wirkungen“, die auf Grund ihrer Vielfalt keine generelle Tendenz erkennen lassen.

Gleichzeitig konstatiert er eine zunehmende soziale Polarisierung der Gesellschaft – und der Sexualkultur. Entsprechend wird es verstärkte Tendenzen zu einer extremen Sittsamkeit auf der einen Seite und einer Verrohung auf der anderen Seite geben. So wird es nach Wellers Ansicht beispielsweise mehr Teenager-Mütter bei gleichzeitigem Anstieg des durchschnittlichen Erstgebär- Alter geben.

Der Beitrag von Prof. Konrad Weller „Jugendsexualität und Medien“ ist bisher nur als Printversion veröffentlicht in: Kinder- und Jugendschutz in Wissenschaft und Praxis. JG 56. 1/2011. S. 8-12

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