Gewaltprävention im Migrationskontext:
Problemgruppen erreichen, ohne sie auszugrenzen
Aktuelle Erkenntnisse auf LJS-Fachtagung am 23. April 2015
Hannover, 14. April 2015. Jugendliche mit Migrationsgeschichte werden im Kontext von Gewalt und Bildungsbenachteiligung häufig als Problemgruppe wahrgenommen. Ihrerseits fühlen viele sich in der Schule, auf dem Ausbildungsmarkt und in der Freizeit benachteiligt. Auf diese Gefühle von Entfremdung und Ohnmacht reagieren manche mit einer Distanzierung zur Gesellschaft und der Orientierung an traditionellen kulturellen oder religiösen Werten.
Die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen widmet sich auf ihrer Fachtagung der Gewaltprävention im Migrationskontext. Die Tagung wird in Kooperation mit der katholischen Jugendsozialarbeit Nord (KJS) durchgeführt. Andrea Buskotte, LJS-Referentin für Gewaltprävention: „Jugendliche, die sich von der Gesellschaft zurückziehen, sind für Präventionsangebote nur schwer zu erreichen. Umso wichtiger ist es, Diskriminierungserfahrungen früh zu erkennen und ernst zu nehmen.
Hier sind Jugendsozialarbeit und Schule gefordert.“
Im Rahmen der Tagung soll auch erörtert werden, wie Fach- und Lehrkräfte mit
agressiver Abgrenzung umgehen können.
Einführend stellt Sindyan Quasem vom deutsch- islamischen Verein ufuq die Situation
vieler Jugendlicher zwischen Islam und Islamismus dar. Dem Phänomen Kiezdeutsch widmet sich dann Maria Pohle, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Potsdam. Dr. Erol Karayaz untersucht an der Universität Oldenburg, wie Jugendliche mit Ausgrenzungserfahrungen umgehen und stellt ab 13.30 Uhr Forschungsergebnisse vor.
Ein Vortrag von Dr. Birgit Jagusch vom Institut für sozialpädagogische Forschung Mainz
am Nachmittag zeigt, wie eine Jugendsozialarbeit sensibel für Differenzen sein kann, ohne
die Jugendlichen auszugrenzen.
Wir freuen uns über eine Berichterstattung.
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