Grenzverletzungen – sexuelle Übergriffe unter Jugendlichen, 9.9.2013

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Grenzverletzungen – sexuelle Übergriffe unter Jugendlichen

Harmloser Spaß oder Grenzüberschreitung? Eine neue Broschüre der LJS vermittelt Erkenntnisse und Anregungen für den pädagogischen Alltag

Hannover, 09. September 2013. Sexuelle Übergriffe in der Grauzone zwischen harmlosem Spaß und gezielter Attacke haben viele Mädchen und Jungen bereits erlebt. Der Umgang mit Grenzen und Grenzverletzungen stellt Jugendliche und Erziehende vor große Herausforderungen. Eine neue Broschüre der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen beleuchtet das Thema aus verschiedenen Perspektiven. In 10 Beiträgen zeigen Wissenschaftler und Pädagogen die Hintergründe für sexuelle Übergriffe unter Jugendlichen und stellen Möglichkeiten der Prävention vor.

Die Broschüre beginnt mit einem theoretischen Abriss und widmet sich dann mit vier Aufsätzen dem Erleben von Grenzverletzungen bei Mädchen und Jungen.
Nach einer Übersicht über die Häufigkeit sexueller Opfererfahrungen im Jugendalter zeigt Prof. Dr. Barbara Krahé von der Universität Potsdam, dass eigene Missbauchserfahrungen die Wahrscheinlichkeit späterer Aggressionen erhöhen. Ebenfalls bedeutsam sind die jeweiligen Vorstellungen und Bilder von Sexualität – und die Kommunikationsstrategien beim Aushandeln sexueller Interaktionen.
Prof. Uwe Sielert, Inhaber des Lehrstuhls für Sozialpädagogik an der Universität Kiel, thematisiert den Bedarf nach einer gezielten „Sexualkultur“ innerhalb von pädagogischen Organisationen und entwickelt Vorschläge für ihre Implementation. Teams, die sich über ihre eigenen sexuellen Wünsche und Erfahrungen klar verständigen können, schaffen auch für Jugendliche ein Klima der Offenheit und Transparenz, in dem das Benennen von Übergriffen einfacher möglich ist.

Weitere Aufsätze stellen dar, wie Jugendliche sexuelle Grenzverletzungen erleben und thematisieren die speziellen Probleme von Jungen, die sexuelle Übergriffe erfahren haben oder die selbst übergriffig geworden sind. Im dritten Teil werden Projekte aus der Praxis vorgestellt, darunter Workshops an Schulen, in denen Mädchen und Jungen gezielt über ihre Wünsche, Bedürfnisse und Grenzen in Beziehungen sprechen. Den Abschluss bildet die Auswertung einer Schülerbefragung zu sexuellen Gewalterfahrungen im Rahmen des LJS-Präventionsprojektes „Grenzgebiete“.

Andrea Buskotte, Referentin für Gewaltprävention in der Landesstelle Jugendschutz, hat die Broschüre für Fachpersonal aus Schule und Erziehung sowie interessierte Eltern konzipiert: „Präventionsarbeit mit Jugendlichen ist oft eine Gratwanderung zwischen Akzeptanz von alterstypischem Risikoverhalten und notwendigem Schutz“, betont Buskotte. Die Broschüre soll Fachkräften hier Orientierung bieten.

Umfangreiche Literaturhinweise zu den einzelnen Themen und ein Serviceteil mit Informations- und Beratungsangeboten runden die Broschüre ab. Sie hat insgesamt 108 Seiten und kann zu einem Preis von 10,00 Euro zzgl. 3,- € Bearbeitungskosten bei der LJS bezogen werden: info@jugendschutz-niedersachsen. de

Gern stellen wir Ihnen ein kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung.

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Pressekontakt und Rückfragen:
Ulrike Beckmann, Konzept+Kommunikation, Beim Schlump 13A, 20144 Hamburg, kontakt@ulrike-beckmann.de, Tel. 040 – 84 60 83 94

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