Workshop Nils Bahlo „Sexualisierte Sprache“

Kurzinhalt:

In seinem Workshop ging Bahlo auf die Funktionen von Jugendsprache ein und stellte Beispiele für das derbe und sexualisierte Inventar jugendlicher Dialoge sowie Auszüge aus Raps vor.

Bahlo nimmt zunächst Bezug auf mögliche sozialabträgliche Wirkungen eines starken Pornografiekonsums. Nach Zillman und Bryant (1982/1988) fördere die intensive Nutzung pornografischer Medien u.a. negative Einstellungen über intime Paarbeziehungen; sie könne u.a. Nachahmungs- und Konditionierungseffekte auslösen. Vor der Auseinandersetzung mit der Pornografie selber steht nach Bahlo die einfachere Reflektion des Sprechens darüber. Entsprechend begründet Bahlo sein Plädoyer für die gezielte Reflektion sexualisierten Sprechens bei Jugendlichen.Nicht die derbe Sprache an sich sei problematisch, sondern der unreflektierte Umgang mit ihr. Wie alle Menschen müssten sich auch Jugendliche mit der Angemessenheit und den Folgen ihres Sprechens beschäftigen – und damit, wie sie mit Sprache umgehen.

In Arbeitsgruppen wurden Konzepte zum richtigen Zeitpunkt, zum Ort und zur Form einer Auseinandersetzung mit sexualisierter Sprache erarbeitet. Als pädagogische Mittel werden u.a. das Umschreiben von Raptexten, der Vergleich von Texten und Vita der Rapper oder Visualisierungsaufgaben empfohlen.

Kontakt und weitere Informationen:
Nils Bahlo, Westfälische Wilhelms-Universität, n.bahlo@uni-muenster.de

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