Wo der Spaß aufhört … (Cyber-Mobbing), 25.9.2013

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Wo der Spaß aufhört …

Fachtagung der LJS am 24.09. 2013 untersucht das Phänomen Cyber-Mobbing

Hannover, 25.09.2013. Auf einer mit 200 Teilnehmern gut besuchten Fachtagung zum Thema Cyber-Mobbing am 24.09.2013 hat die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen neue Forschungsergebnisse zum Phänomen Cyber-Mobbing sowie Präventions- und Interventionsmöglichkeiten für die Arbeit mit Jugendlichen vorgestellt.

Mareike Schemmerling vom JFF Institut für Medienpädagogik in München und Dr. Peter Sitzer, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Bielefeld, präsentierten aktuelle Forschungsergebnisse zum Phänomen Cyber-Mobbing. Wie eine Studie des JFF zum Cyber-Mobbing zeigt, definieren Jugendliche unterschiedlich, wann ein harmloser Spaß  endet und ein echter Konflikt beginnt. Einig sind sich die meisten Befragten darin, dass beim Cyber-Mobbing ebenso wie beim klassischen Mobbing jeder Spaß aufhört. Gerade im Umgang mit „Freundesfreunden“ in sozialen Netzwerken, mit denen die Jugendlichen im realen Leben kaum Kontakt haben, kann aus einem so genannten „Spaß-Streit“ schnell ein echter Konflikt werden.

Wie die Forschungsbefunde von Dr. Sitzer zeigen, sind je nach Definition und Fragestellung der verschiedenen Studien unterschiedlich viele Jugendliche von Cybermobbing betroffen. Abhängig davon, ob und wie Cybermobbing vorab definiert wurde, ob es sich bei den Zahlen um eine Jahresabfrage handelt oder diese sich auf das ganze Leben beziehen, schwanken die Zahlen zwischen 5% und 32% aller befragten Schüler. Entsprechend schwierig ist es, hier eine allgemeine Aussage zu treffen, so Sitzer.

Bei der Vorstellung von Jugendschutzprojekten in am Nachmittag wurde das LJS-Projekt „ Cyber – Mobbing: Medienpädagogik trifft Gewaltprävention“ mit großer Zustimmung seitens des Fachpublikums aufgenommen. Wie die Projektmitarbeiter Kerstin Rehage und Jens Wiemken zeigten, bedeutet die Machtposition, die das Mobben anderer mit sich bringt, für viele Jugendliche einen Lustgewinn: „Macht haben ist „geil“ und macht „Spaß“, konstatierte Jens Wiemken, „gerade deswegen ist es wichtig, dass die Jugendlichen nachempfinden können, wie es ist, ein Opfer von (Cyber-)Mobbing zu sein.“ Dies geschieht im Rahmen des Projektes anhand von einem kurzen Film, Übungen und Rollenspiele. Ebenfalls zum Projekt gehört es, den Jugendlichen die Strategien für (Selbst-)Schutz und Zivilcourage zu vermitteln und sie über die rechtlichen Rahmenbedingungen von Cyber-Mobbing aufzuklären.

Im Anschluss gab Dr. Fabian Schmieder vom Niedersächsischen Innenministerium  eine komprimierte Übersicht über die Gesetzeslage in Fällen von Cyber – Mobbing.
„Reden, ein  offenes Ohr haben und gemeinsam weitere Schritte überlegen“, dies sind die ersten Maßnahmen, zu denen Beratungsprojekte in Fällen von Cyber-Mobbing greifen, wie Kerstin Hagedorn und Jan Weise es Beispiel des Projektes „Nummer gegen Kummer“ e.V. zeigten.
Abschließend wurde das Projekt Juuuport.de von den Juuuportscouts Nils Hapke und Adrian Jagusch vorgestellt. Die Besonderheit bei Juuuport.de: Hier beraten ausgebildete Jugendliche zwischen 15 und 21 Jahren andere Jugendliche online zum Umgang mit Cyber-Mobbing – eine Hilfe, die von vielen Jugendlichen auch deshalb gern in Anspruch genommen wird, weil sie sich hier verstanden fühlen.

Pressekontakt und Rückfragen: Ulrike Beckmann, Konzept+Kommunikation,
Beim Schlump 13A, 20144 Hamburg, kontakt@ulrike-beckmann.de,
Tel. 040 – 84 60 83 94

 

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