Kurzinhalt:
Ausgehend von der Feststellung, dass es bisher kaum Aussagen von Jugendlichen selber zu ihrem Umgang mit Pornografie gibt, hat Rihl im Rahmen seiner Master-Arbeit eine wissenschaftliche Erhebung unter 1077 Jugendlichen vorgenommen, bei der die Jugendlichen zu ihren Vorlieben und Nutzungsmustern befragt wurden.
Das Ergebnis zeigt das Bild einer „aufgeklärten, konservativen Jugend“. Das durchschnittliche Einstiegsalter zur Pornografie liegt bei 14 Jahren – bei Jungen; Mädchen haben später erstmalig Kontakt mit Pornografie. Häufigstes Rezeptionssetting ist die solitäre Nutzung mit dem Ziel der sexuellen Stimulation. Wie die Inhalte wahrgenommen werden, ist dabei eng mit der sexuellen Vorprägung durch die Familie und der eigenen sexuellen Entwicklung verbunden.
Auf der Basis seiner Erhebung unterscheidet Rihl acht Nutzertypologien, deren stärkste die „regelmäßigen Onanisten“ (32%) sind, die Pornografie als Ersatz für die zur Zeit nicht erlebte Sexualität nutzen. Während zu dieser Gruppe überwiegend ältere männliche Jugendliche zählen, sind weibliche Jugendliche überwiegend der Gruppe der „neugierigen Gelegenheitsnutzer“ zuzuordnen.
Artikel zu dem Thema: tv-diskurs, Februar 2013