Hannover, 02. April 2015. Die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen (LJS) widmet sich auf ihrer Fachtagung für über 100 Fachkräfte und Lehrende aus ganz Niedersachsen am 21. April 2015 den Herausforderungen einer geschlechtersensiblen Jugendarbeit. Wie können alternative Bilder von Männlichkeit und Weiblichkeit in die Jugendarbeit eingebunden werden, ohne die Kinder und Jugendlichen zu überfordern?
Die LJS möchte mit ihrer Tagung dazu beitragen, Heranwachsende für unterschiedliche Lebensformen und Geschlechterinszenierungen zu sensibilisieren: „In jeder Jugendgruppe gibt es Mädchen und Jungen, die sich nicht „typisch“ verhalten. Um Diskriminierungen vorzubeugen, ist ein Umfeld, das dies akzeptieren kann, wichtig“, konstatiert Tanja Opitz, Leiterin der Fachtagung. „Zu einer freien Entwicklung gehört auch die Chance, sich mit alternativen Geschlechtsidentitäten vertraut zu machen.“
Insgesamt sieben Experten begleiten die Tagung mit Vorträgen und Workshops. Einführend wird Prof. Dr. Uwe Sielert von der Universität Kiel die aktuelle Diskussion zum Thema sexuelle Vielfalt vorstellen.
Welche Motive stehen hinter der oft dezidierten Ablehnung des Konzeptes und wo gibt es Missverständnisse?
Prof. Dr. Melanie Groß von der FH Kiel widmet sich im Anschluss den Aufgaben einer genderneutralen, „queeren“ Jugendarbeit. Allein die Frage „Hast du schon einen Freund?“ könne bereits eine Zuschreibung einer sexuellen Orientierung bedeuten. Für pädagogische Fachkräfte sei es deshalb wichtig, sich über eigene Geschlechterzuschreibungen klar zu werden und beispielsweise sprachliche Diskriminierungen erkennen zu lernen.
Nach der Mittagspause geht es um die Themen Intersexualität in der Jugendarbeit und geschlechtersensible Arbeit mit Jungen und Mädchen.
Einer von drei Workshops widmet sich der Frage, wie pädagogische Fachkräfte das Thema sexuelle Vielfalt in Jugendgruppen mit Migrationshintergrund aufgreifen können.
Ob man Diskriminierungen durch präventive Arbeit vorbeugen kann, soll zum Abschluss
der Fachtagung diskutiert werden.
Wir freuen uns über eine Berichterstattung.
Das Tagungsprogramm finden Sie auch hier.
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