Love, Sun & Fun – die Mediensexualität der Jugendlichen Claudia Mikat, Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF)

Kurzinhalt

Angesichts der umfassenden Präsenz sexueller Reize in der Gesellschaft konstatiert Mikat, dass es nicht mehr möglich ist, Kinder vor Darstellungen von Sexualität zu bewahren.

Anliegen des Jugendschutzes ist es vielmehr, „Kindern und Jugendlichen die Entwicklung zu einer eigenen, selbstbestimmten und partnerschaftlichen Sexualität zu ermöglichen“. Die Grenzen der Toleranz sieht Mikat dort, wo ein verfrühtes, verstärktes sexuelles Wissen und ein verzerrtes Bild von Sexualität und Geschlechterbeziehungen vermittelt werden.

Weil Kinder im Vor- und Grundschulalter ihr sexuelles Wissen auch aus den Medien beziehen, sollten in für Kinder zugänglichen Angeboten Werte wie Gleichberechtigung, Selbstbestimmung oder Gefühle nicht in Frage gestellt werden. Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren können mehr Freiräume zugestanden werden, um ihre Sexualität selbstbestimmt zu entwickeln. Ihnen zugängliche Medienangebote sollten nicht zu sexuellem Leistungsdenken anregen und sie somit nicht unter Druck setzen, so Mikat: „Zur freien Persönlichkeitsentfaltung gehört auch, sich nicht zu sexuellen Handlungen drängen zu lassen, nur um den Selbstwert zu steigern.“ Je älter die Zuschauer sind und je mehr reale sexuelle Erfahrungen sie gesammelt haben, desto eher können Jugendliche problematische Medieninhalte einordnen und hinsichtlich ihrer Alltagsrelevanz beurteilen.

Der Jugendschutz markiert, so Mikat weiter, mit den Zugangsbeschränkungen auch kulturelle Grenzen: „Sie zeigen an, was die Erwachsenenwelt im eigenen Land für welche Altersgruppe als zuträglich und als abträglich betrachtet.“ Allerdings kann Jugendschutz nicht mehr allein durch Verbote geregelt werden. Um trotz der Bilderflut die eigene Sexualität zu entdecken, müssen Jugendliche lernen, sich von den gezeigten Stereotypen zu distanzieren.

Download: Mikat, Claudia – Love, Sun & Fun

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