LJS will „Eltern als Experten“ stärken, 3.6.2015

LJS will „Eltern als Experten“ stärken

Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen möchte Elternarbeit erweitern – Fachtagung am 03.06.2015

Hannover, 26. Mai 2015. Die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen (LJS) betont im Vorfeld ihrer kommenden Fachtagung „Eltern als Experten“ am 3. Juni 2015 in Hannover, wie wichtig eine Unterstützung von Eltern auch für den Jugendschutz ist. „Eltern sind die ersten und wichtigsten Bezugspersonen für Kinder“, so LJS-Leiterin Andrea Urban, „und gerade sie sind oft unsicher in Erziehungsfragen – zum Beispiel, wenn es um den Umgang mit den neuen Kommunikations- und Vernetzungsmedien geht.“

Im Kreis von über 150 Experten aus der Jugend- und Familienarbeit wird es darum gehen, wie eine Stärkung und Unterstützung für Eltern aussehen sollte – und wie sie am besten erreicht werden können. Den Schwerpunkt bildet dabei die Ansprache von Eltern aus Migrationsmilieus.
Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan von der Universität Duisburg wird am Vormittag die Eltern-Kind-Beziehungen in Migrantenfamilien beleuchten. Gerade türkische Migrantenfamilien stehen häufig vor der Herausforderung, zusätzlich zur Gestaltung des Familienlebens auch ihr Verhaltensrepertoire erweitern und neu organisieren zu müssen. Eva Hanel, Referentin für Medien bei der LJS, hält fest: „Besonders Eltern aus anderen Kulturkreisen fühlen sich oft verunsichert, wenn sie meinen, dass die eigenen Erziehungsziele nicht mit denen der Mehrheitsgesellschaft übereinstimmen, gleichzeitig nehmen sie traditionelle Informationsangebote selten wahr.“

Dabei gibt es durchaus Möglichkeiten, auch diese Eltern für den Austausch zu Erziehungsfragen zu gewinnen. Im Mittelpunkt steht dabei eine wertschätzende Ansprache. Wie Prof. Dr. Stefan Gaitanides von der Fachhochschule Frankfurt am Main betont, ist es wichtig, Eltern auf Augenhöhe zu begegnen und sie zu unterstützen, ohne sie zu belehren: Fachleute der Familienarbeit sollten auch bei Sprachschwierigkeiten und mangelhaften kulturellen Hintergrundkenntnissen in der Lage sein, „eine tragfähige Kommunikationsbeziehung zu Menschen mit Migrationsgeschichte aufzubauen und sie zu Experten ihrer selbst zu ´ermächtigen´“, fordert Gaitanides. Wichtig sei es, „offen und neugierig zu sein und den kulturell und sozial “Anderen” Akzeptanz und Wertschätzung fühlen zu lassen.“

Mit dem Projekt „Elterntalk Niedersachsen“ hat die LJS ein Angebot entwickelt, um Eltern zu einem Austausch auf Augenhöhe zu Fragen der Medienerziehung zu motivieren. Seit 2013 gelingt es im Rahmen von selbst organisierten Elterntreffen, vor allem Zugang zu Eltern mit Migrationshintergrund herzustellen. Welche Perspektiven es für diese Form der niedrigschwelligen Elternarbeit gibt, wird am Nachmittag erörtert.

Zu einer Berichterstattung möchten wir Sie einladen und stehen für Rückfragen gern zur Verfügung.

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