Ausgebremst.
Wie Jugendliche in der Corona-Krise klarkommen
Presseinformation I Jugendschutz-Fachgespräch | 15. März 2021
Die Pandemie dauert mittlerweile ein Jahr, eine Zeitspanne, die für Jugendliche eine völlig andere Dimension hat als für Erwachsene. Es liegt auf der Hand, dass gerade junge Menschen unter den aktuellen Lebensumständen besonders zu leiden haben: Zuhause bleiben, soziale Kontakte auf ein Minimum reduzieren, das ist ziemlich exakt das Gegenteil von dem, was Jugendliche wollen – und von dem, was sie brauchen.
Zwei Wissenschaftlerinnen und ca. 300 Fachkräften aus allen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe nahmen an der Veranstaltung teil. Die Wissenschaftlerinnen – Dr. Tanja Rusack (Stiftung Universität Hildesheim) und Prof. Dr. Gunda Voigts (Hochschule für angewandte Wissenschaft Hamburg) – plädierten mit Blick auf aktuelle Forschungsbefunde und den 15. Kinder- und Jugendbericht ausdrücklich dafür, die Bedürfnisse von Jugendlichen im Kontext der Pandemie stärker zu berücksichtigen. Ihre Kernaussagen: Jugendliche brauchen auch jetzt Freiräume für Kontakte mit Gleichaltrigen, solche Begegnungen sind essenziell für die persönliche und soziale Entwicklung. Wenn sie fehlen, sind fundamentale Rechte und Entwicklungschancen gefährdet. Die heranwachsende Generation muss in die Gestaltung der aktuellen Situation und ihrer Zukunft miteinbezogen werden.
Die teilnehmenden Fachkräfte teilten die Forderungen von Prof. Dr. Gunda Voigts und Dr. Tanja Rusack. Aus ihrer Sicht fehlt es in Niedersachsen an Strategien und Konzepten, wie die Kinder- und Jugendarbeit derzeit gut und sicher gelingen kann, aber auch an Überlegungen, wie man die bereits ersichtlichen Auswirkungen der Pandemie auffangen kann. Die Praktiker*innen wünschen sich Bündnisse, um sich besser vernetzen und austauschen zu können. Gefordert wurde zudem eine bessere Verzahnung zwischen Schule, Schulsozialarbeit und Kinder- und Jugendhilfe
Die Studien von Gunda Voigts und Tanja Rusack sowie weiterführende Informationen zum Thema Jugend und Corona finden Sie hier:
- JuCo-Studie: Universität Hildesheim | Institut für Sozial- und Organisationspädagogik | JuCo und KiCo (uni-hildesheim.de)
- JUMP – Junge Menschen beteiligen: Home – Junge Menschen beteiligen (Jumb) (informiert-und-beteiligt.de)
- Gunda Voigts: HAW Hamburg: Forschungsprojekte Detail (haw-hamburg.de)
- Medienprojekt Wuppertal – Corona Diaries: CORONA DIARIES – Zusammenschnitt – YouTube
- Update Deutschland – Hackathon: Update Deutschland – Die Community der Macher:innen
- BMFSFJ – Jugendhearing „Corona und die Folgen für junge Menschen“, 11.3.2021: BMFSFJ – Corona und die Folgen für junge Menschen
- Deutschlandfunk: Jugend in der Pandemie – Versinkt eine Generation in Depression? Jugend in der Pandemie – Versinkt eine Generation in Depression? (deutschlandfunkkultur.de)
- Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen muss geschützt werden! – Offener Brief (offener-brief-kiju.de)
- Innovative Plattform für die Kinder- und Jugendhilfe Startseite: Forum Transfer (forum-transfer.de)
- Empfehlungen für Hygienekonzepte für Kinder- und Jugendarbeit während der Corona-Pandemie Landesjugendring Niedersachsen e.V.: Hygienekonzept (ljr.de)
- Kinder- und Jugendkommission Niedersachsen Kinder- und Jugendkommission Niedersachsen | Nds. Landesamt für Soziales, Jugend und Familie