Sexuelle Vielfalt

Ein Thema in der außerschulischen Jugendarbeit?

Auf der Suche nach Geschlechterrollen sind Mädchen und Jungen in ihrer sexuellen Entwicklung häufig mit stereotypen Bildern von Weiblichkeit und Männlichkeit konfrontiert. Diejenigen, die diesen Bildern nicht entsprechen wollen und sich an schwulen, lesbischen oder queeren Lebensweisen orientieren, werden schnell ausgrenzt oder angefeindet. Auch fehlen ihnen alternative Vorstellungen zu den gängigen Geschlechterrollen.

In der Thematisierung sexueller Vielfalt liegt die Chance, sich mit unterschiedlichen sexuellen Identitäten auseinanderzusetzen, um so Jugendliche in ihrer Entwicklung zu unterstützen und gleichzeitig Diskriminierungen vorzubeugen.

Wie sieht es im außerschulischen Bereich mit dem Thema aus? Mit der Fachtagung möchten wir über „Sexuelle Vielfalt“ informieren, das Für und Wider einer pädagogischen Thematisierung erörtern und Anregungen für die pädagogische Praxis geben.

21. April
Tagung mit Workshops
€ 70,00 (inkl. vegetarischer Verpflegung)
Pavillon, Hannover

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Workshopbeschreibungen:

1. Sexuelle Vielfalt im Kontext von Migration
Je nach sozialem und kulturellem Kontext herrschen bei Jugendlichen verschiedene Bilder vom Frau- und Mann-Sein an denen sie sich orientieren. Angelehnt an ein vorherrschendes Bild von „den Migranten“ existieren in der Gesellschaft relativ einseitige Vorstellungen davon, welche Geschlechterbilder und –identitäten Mädchen und Jungen mit einer Zuwanderungsgeschichte haben. Deshalb ist es in diesem Zusammenhang wichtig, sich (unbewusster) Bilder und Zuschreibungen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund bewusst zu werden und neue Möglichkeiten der Herangehensweisen und Zugänge zu schaffen. Die Hinterfragung gängiger Bilder soll in diesem Workshop spielerisch ermöglicht und zudem Möglichkeiten überlegt werden, wie das Thema „sexuelle Vielfalt“ in der pädagogischen Arbeit auf gegriffen werden kann.
Birol Mertol, FUMA Fachstelle Gender NRW

2. Geschlechtssensibel mit Jungen arbeiten?
„Richtige Jungen“ müssen Mädchen lieben – so die vorherrschende Meinung darüber, was „normal“ ist. Gerade unter Jungen wird Homosexualität lautstark verpönt und es wird oft alles getan, um nicht als „weich“ oder „schwul“ zu gelten. Welche Chancen bietet die geschechtsgetrennte Arbeit in einer Jungengruppe? Welche Rahmenbedingungen sollten bedacht werden, wenn das Thema „sexuelle Vielfalt“ zur Sprache kommt? Diese und weitere Fragen werden in dem Workshop diskutiert und durch die Erprobung verschiedener Methoden wird ein Transfer in die pädagogische Praxis hergestellt.
Antonius Geers, profamilia Osnabrück

3. Geschlechtssensibel mit Mädchen arbeiten?
Frauen und Mädchen sind in der öffentlichen Darstellung weiterhin vor allem auf das Aussehen und den Körper reduziert dargestellt. In der Werbung oder in Videoclips räkeln sich knapp bekleidete Stars wie zum Beispiel Rihanna. Auch wenn die gezeigten Frauen vordergründig Selbstbewusstsein demonstrieren, vermitteln sie vor allem sexuelle Verfügbarkeit. Entsprechend orientieren sich Mädchen an diesem eindimensionalen Bild. Was heißt es, wenn Mädchen diesem Bild nicht gerecht werden? Wie kann Mädchen der Druck genommen werden, dieses Ideal zu entsprechen und wie wichtig ist hierbei die geschlechtsgetrennte Arbeit? Im Rahmen des Workshops werden Ideen für die Arbeit mit Mädchengruppen erprobt und diskutiert.
Peggy Bellmann, profamilia Hildesheim