Neues  Projekt der LJS: „Gemeinsam gegen sexuellen Missbrauch“, 17.10.2019

Neues  Projekt der LJS:

„Gemeinsam gegen sexuellen Missbrauch“

Die Landesstelle Jugendschutz (LJS) startet ein neues Präventionsprojekt zum Thema „Sexuelle Gewalt an Kindern“. Das Angebot wendet sich landesweit an Schulen und Einrichtungen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und soll zu einer vertieften Beschäftigung mit dem Thema beitragen.

Denn sexuelle Gewalt an Kindern ist auch nach Jahrzehnten der gesellschaftlichen und fach­lichen Auseinandersetzung mit dem Thema eine Herausforderung. Das zeigt sich an den unverändert hohen Fallzahlen z.B. in der Kriminalstatistik ebenso wie bei der Aufdeckung und Aufarbeitung einzelner Fälle. Betroffene Kinder und Jugendliche stehen in der Regel unter großem Druck. Vielfach werden sie eingeschüchtert oder erpresst, oft hindern gezielt ausgelöste Scham- und Schuldgefühle Kinder daran, sich zu äußern. Viele Täter (und Täterinnen) binden Kinder mit einem ausgeklügelten System aus Zuwendung und Beloh­nungen auf der einen Seite und Drohungen auf der anderen Seite an sich. Kinder in so einer Lage sind darauf angewiesen, dass Erwachsene ihre Notsituation frühzeitig wahrnehmen und richtig reagieren können.

Quelle: Photographee.eu_Shutterstock.com

Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, benötigen Basiswissen über sexuellen Missbrauch, über Täterstrategien und über die Folgen für die Betroffenen. Und sie brauchen ein fachliches und kollegiales Umfeld, das sie bei der Begleitung von betroffenen Kindern gut unterstützt. Die damit zusammenhängenden Problemlagen sollen im Projekt der LJS thematisiert werden. Im Rahmen von Informationsveranstaltungen und (Inhouse-)Fort­bildungen wollen wir konkrete Fragestellungen bearbeiten – zum Beispiel: Wie kann man mit Kindern über sexuellen Missbrauch sprechen, ohne sie zu überfordern? Wie sollten Fach­kräfte vorgehen, wenn sie sexuellen Missbrauch vermuten? Was ist zu tun, wenn ein Über­griff bekannt geworden ist? Welche Unterstützung brauchen Kinder, die Missbrauch erlebt haben? Wo finden Fachkräfte spezialisierte Beratung und regionale Hilfeangebote?


Interessierte Einrichtungen können sich an die Landesstelle Jugendschutz wenden. Für Rückfragen steht Ihnen Andrea Buskotte zur Verfügung: Telefon: 0511 858788, E-Mail: andrea.buskotte@jugendschutz-niedersachsen.de.

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