Erst vorglühen – dann zuschlagen? Ansatzpunkte für die Sucht- und Gewaltprävention

Pressemitteilung/Einladung zur Fachtagung

Erst vorglühen – dann zuschlagen?
Ansatzpunkte für die Sucht- und Gewaltprävention

Neue Forschungsbefunde zum Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Gewalt unter Jugendlichen und Strategien zur Prävention auf der Fachtagung der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen am Mittwoch, dem 25. 05. 2011 in der Akademie des Sports, 10.00 bis 16.30 Uhr

Hamburg/Hannover, 10. 05. 2011. Nicht nur die jüngsten Vorfälle in Berlin, auch aktuelle Untersuchungen belegen die enge Verbindung zwischen alkoholbedingter Enthemmung und schweren Körperverletzungen. Danach werden drei von zehn schweren Gewaltdelikten unter Alkoholeinfluss verübt. In ihrer aktuellen Fachtagung geht die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen den Zusammenhängen zwischen Alkoholkonsum und Gewalt unter Jugendlichen auf den Grund. Im Zentrum stehen hierbei neue Erkenntnisse und Präventionsstrategien.

„Gewaltbereitschaft und Alkoholkonsum haben oft die gleichen Hintergründe. Häufig sind ungelöste Entwicklungaufgaben im Jugendalter ein Auslöser“, so Andrea Buskotte, Referentin für Gewaltprävention bei der LJS. „Mit der Fachtagung möchten wir beleuchten, wie vor diesem Hintergrund Sucht- und Gewalt-Prävention verbunden werden können.“

Zu Beginn der Tagung wird Prof. Wolfgang Heckmann von der Hochschule Magdeburg-Stendal neue Forschungsbefunde zur Verbindung von Alkohol und Jugendgewalt vorstellen. Prof. Dr. Klaus Wahl, München referiert im Anschluss über Ursachen und Risikofaktoren von aggressivem Verhalten und Alkoholmissbrauch. Darüber hinaus stellt Dr. Michael Berner von der Uniklinik Freiburg die Auswirkungen von Alkoholkonsum aus medizinisch-psychiatrischer Sicht vor.

In der zweiten Tageshälfte setzen sich die Tagungsteilnehmer in Workshops mit Präventionsmöglichkeiten auseinander. Dazu gehört die geschlechtsspezifische Ansprache von Jugendlichen. „Mädchen nutzen häufig Alkohol, um ihre Vorstellungen von Weiblichkeit zu demonstrieren und die hiermit verbundenen Anforderungen zu bewältigen, während Jungen sich regelrecht „Mut antrinken“, um Unsicherheiten zu begegnen“, so Traudel Schlieckau, Referentin für Sucht bei der LJS. Weitere Workshops fokussieren die gezielte Sucht- und Gewaltprävention in Kommunen und Schulen. Am Beispiel einer „Sicherheitspartnerschaft“ zwischen Stadt und Polizeidirektion Hannover sollen die Chancen und Grenzen einer Alkoholprävention im öffentlichen Raum erörtert werden.

Über eine Berichterstattung zur Tagung würden wir uns freuen. Das Tagungsprogramm finden Sie hier. Gern laden wir Sie zu unserer Veranstaltung ein und stehen für Rückfragen und Interviewwünsche zur Verfügung.

Fachtagung der LJS „Alkohol und Gewalt“ am 25. Mai 2011 in der Akademie des Sports,
Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10, 30169 Hannover, Beginn: 10.00 Uhr, Ende: 16.30 Uhr.

Kontakt:
Andrea Buskotte, Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen, Leisewitzstraße 26,
30175 Hannover, Tel. 0511 – 85 87 88, andrea.buskotte@jugendschutz-niedersachsen.de

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Jugend-Projekt „Grenzgebiete“ in Osnabrück vorgestellt. Großes Interesse an theaterpädagogischem Präventionsprojekt gegen sexuelle Übergriffe

Information für die Medien

Jugend-Projekt „Grenzgebiete“ in Osnabrück vorgestellt

Großes Interesse an theaterpädagogischem Präventionsprojekt gegen sexuelle Übergriffe

Hannover, 05.05.2011. Vor über 100 Pädagogen und Mitarbeitern von Einrichtungen der Jugendhilfe hat die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen gestern gemeinsam mit der „theaterpädagogischen werkstatt osnabrück“ ihr Projekt „Grenzgebiete“ vorgestellt. Grenzgebiete ist ein Präventionsprojekt für Jugendarbeit und Schule gegen sexuelle Übergriffe. Es soll Jugendliche darin stärken, körperliche Grenzen zu erkennen und zu respektieren – und sie ermutigen, sich bei Übergriffen zu wehren und Hilfe zu organisieren. Gleichzeitig werden mit Fortbildungen für Erwachsene im gesamten Raum Niedersachsen Anregungen gegeben,  mit Jugendlichen zu dem Thema ins Gespräch zu kommen und sie in Krisenfällen zu unterstützen.

Das niedersächsische Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration fördert das Projekt finanziell. In diesem Rahmen werden insgesamt 80 landesweite Veranstaltungen kostenfrei angeboten. Dr. Ursula Aumüller-Roske, Abteilungsleiterin für den Bereich Jugend und Familie betonte im Rahmen ihres Grußwortes den hohen Stellenwert der Präventionskampagne für das Niedersächsische Sozialministerium: „Der Schutz von Kindern und Jugendlichen gebietet es, hellhörig und aufmerksam zu sein“, so Aumüller-Roske in ihrer Begrüßungsrede.

„Pädagogische Fachkräfte werden mit dem Thema sexuelle Gewalt immer wieder konfrontiert – nicht erst seit den Vorfällen in Ameland vor einem Jahr ist dies Thema für uns von Belang“, so Andrea Buskotte, Referentin für Gewalt bei der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Premiere des einstündigen Theaterstückes „EinTritt ins Glück“, das Jens Pallas für die „theaterpädagogische werkstatt osnabrück“ geschrieben hat. Aus einer klassischen „Boy meets Girl“-Thematik entwickeln sich im Zusammenspiel von vier jungen Schauspielern verschiedene Situationen, in denen es um Annäherung, Distanz und Übergriffe geht. Mit moderner Sprache und in für Jugendliche ab der 8. Klasse vertrauten Szenarien – so etwa dem ersten Date oder der Konfrontation mit sexualisierter Sprache und groben Sprüchen, mit Scham und Selbstvorwürfen – gelang es, nicht nur die anwesenden Jugendlichen, sondern auch das Fachpublikum zu bewegen.

Übereinstimmend lobten die Zuschauer die Nähe von Sprache und Situationen zum Alltag Jugendlicher. „Das Stück bietet eine große Chance für Jugendliche, eine Sprache für eigene Erlebnisse mit sexueller Gewalt zu finden“, brachte Karin Schlüter, Leiterin der Pro Familia-Beratungsstelle Osnabrück die bewegenden Szenen auf den Punkt.

Ab sofort können Schulen und Einrichtungen der Jugendarbeit in Niedersachsen das Stück „Grenzgebiete“ sowie die dazu gehörigen Fortbildungsveranstaltungen buchen. Ansprechpartnerin ist Tanja Opitz von der Landesstelle Jugendschutz in Hannover, Tel. 0511 – 858788.

Weitere Termine für die Projektvorstellungen:

16. Mai 2011 Akademie des Sports, Hannover
26. Mai 2011 Kulturzentrum PFL, Oldenburg

Kontakt / Weitere Informationen

Andrea Buskotte (andrea.buskotte@jugendschutz-niedersachsen.de)
Tanja Opitz (tanja.opitz@jugendschutz-niedersachsen.de)

Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen, Leisewitzstraße 26, 30175 Hannover
T: 0511 – 85 87 88, F: 0511 – 283 49 54

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Aktuelle Erkenntnisse zum „Cyber-Mobbing“

Medieninformation

Hannover, 09. Februar 2011

Aktuelle Erkenntnisse zum „Cyber-Mobbing

Die Publikation „Cyber-Mobbing – Medienkompetenz trifft Gewaltprävention“ präsentiert aktuelle Erkenntnisse zum Mobbing via Handy und Soziale Medien

Die Landesstelle Jugendschutz Nieder-sachsen fokussiert in ihrer aktuellen Veröffentlichung ein brisantes Thema für Eltern und Jugendliche, Lehrer und Erzieher: Das Mobbing via Handy und Internet. Die 100-seitige Fachpublikation zeigt Hintergründe für das Entstehen von Gewalt in der virtuellen Welt von Jugendlichen und eröffnet Möglichkeiten einzugreifen.

Der Begriff Cyber-Mobbing bezeichnet Attacken per Handy oder in Internetforen und stellt für viele Mädchen und Jungen eine leidvolle Seite des Medien-Alltags dar. Gemobbt wird, wer sich kaum wehren kann. Mit den Folgen des Psycho-Terrors bleiben die Opfer häufig allein. Damit Pädagogen und Eltern beim Verdacht auf Cyber-Mobbing rechtzeitig und angemessen eingreifen können, sind Strategien aus der Medienpädagogik und aus der Gewaltprävention hilfreich.

Ein wesentlicher Beitrag zur Prävention von Cyber-Mobbing ist eine kritische Begleitung der Jugendlichen bei der Nutzung des „World Wide Web“. Dies beinhaltet u.a. die Aufklärung über die Risiken der Sozialen Medien sowie die Auseinandersetzung mit Aggressionen, Grenzen und Gewalt.

Die aktuelle Publikation der LJS bietet Hilfen für die Intervention und Prävention bei Cyber-Mobbing. Dabei geht es auch um zentrale rechtliche Aspekte für Opfer und Täter sowie die Lebenswelten und Motive von sogenannten „Cyber-Bullys“.

Warum werden Jugendliche zu Tätern, warum zu Opfern von Mobbing? Welche Rolle spielen Clique, Schule und Lebenswelt? Am Beispiel pädagogischer Medien-Projekte werden Ansatzpunkte für mehr Sicherheit im Netz und den Schutz vor Cyber-Mobbing vorgestellt.

Das Fachbuch kann ab sofort bei der LJS bezogen werden.

Bestellen

Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen, Leisewitzstraße 26, 30175 Hannover
Tel: 0511 – 85 87 88 / 85 30 61 | Fax: 0511 – 283 49 54 | info@jugendschutz-niedersachsen.de

Pornografie und Jugendsexualität

Presseinformation / Einladung zur Fachtagung Pornografie und Jugendsexualität

Hannover, 07. Februar 2011

Pornografie und Jugendsexualität

Mit Jugendlichen über Pornos reden? Auf ihrer Fachtagung am 15. Februar 2011 beschäftigt sich die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen mit Jugendsexualität, Pornografie – und der Frage, wie man darüber spricht

Für Jugendliche auf der Suche nach Informationen zur Sexualität ist das Internet eine wichtige Quelle. Gleichzeitig werden sie per Internet und in Musiktexten schon früh mit pornografischen Inhalten konfrontiert. Damit sollten sie nicht allein bleiben. Kompetenter Rat zu Themen wie sexueller Leistungsdruck und sexuelle Gewalt ist wichtig. Doch wie finden pädagogische Fachkräfte die richtige Sprache dafür?

Auf ihrer Fachtagung zum Thema „Pornografie und Jugendsexualität“ widmet sich die LJS in Fachvorträgen und Workshops diesem zentralen Thema für die Jugendarbeit. Die hohe Zahl von Anmeldungen im Vorfeld zeigt das breite Interesse auf Seiten von Pädagogen und Erziehern.

„Pädagogische Fachkräfte stehen oft vor der Aufgabe, mit Jugendlichen pornografische Filme, sexistische Musiktexte und Gewalt in Beziehungen zu thematisieren, wenn sie offensichtlich Thema im jugendlichen Alltag sind. Das ist für viele schwierig“, konstatiert Tanja Opitz, Referentin bei der LJS. „Auf unserer Tagung wird es auch darum gehen, wie man mit Jugendlichen, die offensichtlich mit einer obszönen Sprache vertraut sind, über derartige Inhalte ins Gespräch kommt.“

Einführend wird Dr. Silja Matthiesen vom Institut für Sexualforschung in Hamburg aktuelle Daten und Fakten zur Jugendsexualität vorstellen. Im Anschluss folgt ein Vortrag zur „Internet-Pornografie und sexualisierten Online-Darstellung“ von Prof. Dr. Nicola Döring von der TU Ilmenau.

Nils Bahlo von der Universität Münster bietet in einem Workshop „Gangbang, Blowjob, MILF“ die Auseinandersetzung mit der oft drastisch sexualisierten Sprache Jugendlicher an. Vielen geht es um das „Austesten von Sanktionsgrenzen“, die nicht selten in Tabubrüchen enden – für Pädagogen eine Herausforderung. Bahlo möchte deshalb auch eine Reflexion über die eigene Sprache bei Jugendlichen anregen.

In weiteren Workshops wird es um die Rolle von Pornografie bei Jungen und Mädchen gehen. Wie können Themen wie sexuelle Neugier, Erfolgsdruck und Geilheit in die Jungenarbeit einfließen? Wo ist eine Grenze zwischen „normalem“ und übergriffigem Verhalten zu ziehen?  Ist Pornografie auch für Mädchen ein Thema?

Zum Abschluss der Tagung wird gegen 15.30 der erfolgreiche Aufklärungsfilm „Sex we can“ gezeigt – und seine Einsatzmöglichkeiten in der Jugendarbeit diskutiert.

Über eine Berichterstattung zur Tagung würden wir uns freuen. Das Tagungsprogramm finden Sie hier.

Über die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen (LJS)

Die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen arbeitet zu aktuellen Themen des Kinder- und Jugendschutzes. Die Angebote richten sich an pädagogische Fachkräfte aus Jugendhilfe, Kindertageseinrichtungen, Schulen sowie Aus- und Fortbildungsstätten. Sie stehen darüber hinaus auch Interessierten aus anderen Arbeitsbereichen offen. Ziel unserer Arbeit ist es, Sachkenntnisse zu vermitteln und pädagogische Handlungskompetenzen zu erweitern.

Die LJS kooperiert mit Landesinstitutionen, kommunalen Einrichtungen und freien Trägern und ist ein Fachreferat der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen.

Fachtagung der LJS „Pornografie und Jugendsexualität“ am 15. Februar 2011 in der Akademie des Sports, Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10, 30169 Hannover. Beginn: 09.30, Ende: 16.45 Uhr.

Kontakt
Tanja Opitz, Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen, Leisewitzstraße 26,
30175 Hannover, Tel. 0511-85 87 88, tanja.opitz@jugendschutz-niedersachsen.de

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„Rausch – na und?“ Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen

Presseinformation/Einladung zur Jahrestagung Hannover

30. November 2010

„Rausch – na und?“ Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen

Auf ihrer Jahrestagung am 02. Dezember 2010 geht es der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen um das Rauschtrinken bei Jugendlichen und die Prävention

Der Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen ist konstant besorgniserregend. Was als Spaß mit der Clique beginnt oder Hemmungen abbauen soll, führt oft direkt ins Krankenhaus. Diagnose: Heillos betrunken. Insbesondere bei Mädchen und jungen Frauen ist die Zahl der Alkoholvergiftungen gestiegen.

Auf ihrer Jahrestagung 2010 widmet sich die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen (LJS) dem Thema Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen. Ein Ziel der Tagung ist es, Wege der Suchtprävention für Kommunen und Landkreise zu zeigen.

„Alkoholprävention muss auf verschiedenen Ebenen ansetzen. Werbung für Alkohol müsste eingeschränkt und All you can drink-Angebote sollten konsequent untersagt werden. Genauso wichtig ist es, an den Orten wo Jugendliche sind, über die Gefahren des Alkoholmissbrauchs aufzuklären“, so Traudel Schlieckau, Referentin für Suchtprävention der LJS. „Auf unserer Jahrestagung stellen wir kommunale Initiativen zur Prävention von Alkoholmissbrauch vor.

Gute Beispiele für die Intervention  bevor die Party im Koma endet.“

Hierfür hat die LJS Gäste aus Bielefeld, Karlsruhe und Freiburg eingeladen, die ihre Konzepte gegen Alkoholmissbrauch vorstellen. Ein Beispiel ist das Karlsruher Projekt „Just“, in dessen Rahmen ehrenamtliche „Jugendschutz-Teams“ auf öffentlichen Veranstaltungen präsent sind.

„Die Akzeptanz bei der Zielgruppe war überraschend positiv“, so Matthias Haug, Drogenberater beim Landratsamt Karlsruhe und Referent auf der Fachtagung. Mit ähnlichem Erfolg arbeitet das Freiburger Projekt „PräRIE“, indem es junge Erwachsene als „Peer-Berater/innen“ ausbildet, die im städtischen Diskotheken-Viertel unterwegs sind und den beratenden Dialog mit jugendlichen Rauschtrinkern suchen.

Neben den Beispielen für eine kommunale Alkoholprävention möchte die Landesstelle Jugendschutz den Blick auf die Risikogruppen lenken. So konstatiert Dr. Wolfgang Settertobulte von der

Gesellschaft für angewandte Sozialforschung, dass die heute durch Trunkenheit auffälligen jungen Erwachsenen bereits in der Pubertät Alkohol konsumiert haben. Damit verbunden macht er zwei „besorgniserregende Trends“ aus: Jugendliche beginnen mit 14 zu früh, Alkohol zu trinken, außerdem mixen sie sich süße „Alkopops“ selbst – was dazu verleitet, große Mengen reinen Alkohols zu sich zu nehmen.

Auf der Tagung wird es die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch mit den Referentinnen und Referenten geben. Über eine Berichterstattung würden wir uns freuen.

Jahrestagung der LJS „Rausch – na und?“ am 02. Dezember 2010 in der Akademie des Sports, Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10, 30169 Hannover. Beginn: 09.30, Ende: 16.30 Uhr.

Kontakt
Traudel Schlieckau, Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen, Leisewitzstraße 26, 30175 Hannover,
Tel. 0511-85 87 88, traudel.schlieckau@jugendschutz-niedersachsen.de

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Fachtagung „Medienwelten in Migrantenfamilien“

Presseinformation/Einladung zur Fachtagung

Hannover, 15. November 2010

Medienwelten in Migrantenfamilien

Unter dem Titel „Was guckst Du?“ lädt die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen am 23. November 2010 zu einer Fachtagung über Mediennutzung in Migrantenfamilien

Fernsehen spielt auch in Migrantenfamilien eine wichtige Rolle. Muttersprachliche Sendungen dienen als Brücke zur Heimat, Trash TV erfüllt Bedürfnisse nach Entspannung und Ablenkung – soweit die Klischees.  Doch wie eine Untersuchung des IZI zeigt, werden in Migrantenfamilien auch Wissenssendungen gesehen, um Spracherwerb und Bildung zu fördern. Wie also sieht der Fernsehabend in Migrantenfamilien aus? Erfüllt er den Wunsch nach familiärer Gemeinsamkeit oder ist das Zweit- und Drittgerät Standard? Wer entscheidet, ob sich die Familie vor Yaprak Dökümü, Galileo oder Zuhause im Glück versammelt? Spielen Medienerziehung und Zeitlimits eine Rolle?

Auf ihrer Fachtagung „Was guckst Du? Und was guckt Ihr Kind?“ widmet sich die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen der Bedeutung von Fernsehen und Internet im Alltag von Migrantenfamilien. Fachleute aus Einrichtungen, die mit Migranten arbeiten, sollen auf dieser Basis für die Medienarbeit mit Migrantenfamilien sensibilisiert werden.

„Wir möchten beleuchten, welche Rolle die Medien im Erziehungsalltag von Migrantenfamilien spielen. Wie wirken sich soziale Milieus auf den Medienumgang und die Erziehungsziele aus? Welche Rolle spielt die Herkunft? Nur, indem wir hier genau hinsehen, können wir sinnvolle medienpädagogische Hilfestellungen geben“, so umreißt Andrea Urban, Leiterin der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen, das Ziel der Fachtagung.

Eröffnet wird die Fachtagung von Staatssekretär Heiner Pott vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration. Andrea Urban stellt danach das LJS-Projekt „Medienpädagogische Gesprächskreise mit Migranteneltern“ vor. Wie diese von Experten moderierten Gesprächskreise aussehen können, erleben die Tagungsgäste direkt im Anschluss: Vor Ort treffen sich von der LJS ausgebildete „Eltern-Medien-Trainer“ mit Migrantenfamilien, um über Computerspiele, Internet und Fernsehnutzung zu sprechen.

Nach diesem Einblick in die medienpädagogische Praxis stellt Dr. Ahmet Toprak von der FH Dortmund verschiedene Erziehungsstile in türkischen Familien vor, bevor Annett Heft von der FU Berlin eine aktuelle Studie zur Mediennutzung Jugendlicher mit Migrationshintergrund im Auftrag der Landesanstalt für Medien NRW präsentiert. Ein Ergebnis: Im Umgang mit neuen Medien unterscheiden sich Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund kaum. Wie intensiv Internet und PC genutzt werden, hängt weniger von der Herkunft als vom Bildungsstatus ab.

„Fernsehwelten in türkischstämmigen Familien“ – diesem Thema widmet sich um 14.00 Uhr ein Vortrag der Journalistin Nurgül Dogan und Dr. Phil. Elke Schlote vom IZI. Zum Abschluss der Tagung werden Andrea Urban und Eva Hanel von der Landesstelle Jugendschutz von der medienpädagogischen Arbeit mit Migranten berichten.

Über eine Berichterstattung zur Tagung würden wir uns freuen.

Fachtagung der LJS „Was guckst Du?“ am 23. November 2010 im Congress Centrum Wienecke, Hildesheimerstraße 380, 30519 Hannover. Beginn: 09.30, Ende: 16.30 Uhr.

Kontakt
Eva Hanel, Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen, Leisewitzstraße 26, 30175 Hannover, Tel. 0511-85 87 88, eva.hanel@jugendschutz-niedersachsen.de

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„Da musst Du zurückschlagen …“ Gewaltakzeptanz – Gewaltdistanz – Gewaltprävention

Presseinformation und Einladung zur Fachtagung

Hannover, 1. 9. 2010

„Da musst Du zurückschlagen …“
Gewaltakzeptanz – Gewaltdistanz  – Gewaltprävention

Fachtagung der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen am 16. September 2010 in der Akademie des Sports, Hannover, 10.00 bis 17.00 Uhr

Mobbing, Prügeleien, manchmal sogar blindwütiges Zuschlagen – für viele Jugendliche ist  Gewalthandeln Teil ihrer normalen Interaktion. Wie entstehen Gewaltsituationen, unter welchen Umständen wird Gewalt akzeptiert und wie lässt sich frühzeitig eingreifen? Im Rahmen einer Fachveranstaltung der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen geht es um die Hintergründe von Aggressionen bei Jungen und Mädchen und um ihre Einstellungen zur Gewalt. In einem zweiten Teil werden anhand von Praxisbeispielen die Möglichkeiten und Strategien konkreter Gewaltprävention erörtert.

„Es geht der Landesstelle darum, sich sehr genau mit der Entstehung von Gewalthandeln zu befassen. Nach welchen Regeln entwickeln sich Gewaltsituationen, wann wird aggressives Verhalten akzeptiert – und wann nicht?“, so Andrea Buskotte, Referentin für Gewaltprävention bei der LJS. „Nur so können wir sinnvolle und effektive Konzepte für die Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen anbieten. Natürlich müssen dabei geschlechtspezifische Unterschiede beachtet und eine jugendgerechte Ansprache gefunden werden.“

Gewalt als Mittel der Herstellung von Dominanz und die Konsequenzen für die Bildungschancen stehen im Mittelpunkt des ersten Vortrags von Prof. Dr. Cornelia Helfferich von der ev. Hochschule Freiburg. Gerade für Jungen aus prekären gesellschaftlichen Verhältnissen bedeuten Gewalt und Aggression einen Zugewinn an Männlichkeit und Macht. Die entsprechende Gewaltakzeptanz geht einher mit der Abwertung von Bildung und schulischem Ehrgeiz. Während Mädchen einander gute schulische Leistungen zugestehen können, werden ehrgeizige Jungen als „Streber“ gemobbt. Gewalt und Bildungsdistanz werden kultiviert, um eigene Defizite auszugleichen und ihr Selbstwertgefühl zu erhalten.

Entsprechend sollte bei einer Präventionsarbeit mit Jungen auf alternative Konzepte zur Herstellung von Überlegenheit gesetzt werden: Schlauheit, Gerechtigkeit, Witz, Ausdauer und außerschulische Qualifikationen können als alternative Strategien zur Herstellung von Männlichkeit positiv besetzt und in der schulischen und außerschulischen Arbeit genutzt werden. Hierbei spielt die Auseinandersetzung mit Gewalt „auf Augenhöhe“ eine entscheidende Rolle. Dr. Dirk Rohr von der Universität Köln berichtet über das systematische Anti-Gewalt-Training von Jugendlichen durch Gleichaltrige, die selber gewalttägig waren. Im Rahmen seines erfolgreichen „Peer-to-Peer“ – Projektes „Schlag.fertig“ gelingt es, einen veränderten Umgang mit Gewalt jugendgerecht, effektiv und glaubwürdig an Jugendliche zu vermitteln.

In einem weiteren Vortrag stellt Dr. Mirja Silkenbeumer von der Universität Hannover genderspezifische Angebote zur Gewaltprävention vor. Dabei richtet sie den Blick auch auf die Gewaltakzeptanz und das Gewaltverhalten von Mädchen und jungen Frauen.

Am Nachmittag folgen Beispiele aus der Praxis. In Arbeitsgruppen wird geprüft, inwieweit die vorgestellten Konzepte sich für die eigene Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen einsetzen lassen.

Über eine Berichterstattung zu unserer Veranstaltung würden wir uns freuen. Gern laden wir Sie zur Fachtagung ein und stehen für Rückfragen und Interviewwünsche zur Verfügung.

Fachtagung der LJS „Da musst Du zurückschlagen“ am 16. September 2010 in der Akademie des Sports, Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10, 30169 Hannover, Beginn: 10.00 Uhr, Ende: 17.00 Uhr.

Kontakt:
Andrea Buskotte, Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen, Tel. 0511 – 85 87 88,
Andrea.Buskotte@jugendschutz-niedersachsen.de

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Mädchen und Alkohol

Pressemitteilung/Einladung zur Fachtagung

Hannover, 26. April 2010

 

Mädchen und Alkohol
Experimentieren ohne Grenzen?

 

Fachtagung der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen zum Alkoholkonsum von Mädchen am 28. April 2010 in der Akademie des Sports, 10.00 bis 16.30 Uhr

Besorgniserregend viele Kinder und Jugendliche trinken regelmäßig hochprozentigen Alkohol. Dabei nimmt die Zahl betrunkener Mädchen seit Jahren überproportional stark zu. Bereits 2007 landeten mehr Mädchen als Jungen im Vollrausch im Krankenhaus.

Im Rahmen ihrer Angebote im Arbeitsfeld Suchtprävention veranstaltet die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen am 28. April 2010 die Fachtagung „Mädchen und Alkohol – Experimentieren ohne Grenzen?“. In Expertenvorträgen wird es darum gehen, welche Rolle das gezielte Rauschtrinken im Leben von Mädchen spielt und welche Angebote eine tragfähige Suchtprävention beinhalten muss.

„Um die richtigen Impulse für die Prävention zu geben, ist ein differenzierter Blick auf den Umgang der Mädchen mit Alkohol entscheidend. Auf unserer Tagung werden wir erörtern, welche speziellen Probleme Mädchen über das Rauschtrinken zu lösen versuchen“, so Traudel Schlieckau, Referentin für Suchtprävention bei der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen.

Prof. Dr. Christel Zenker von der Fachhochschule Münster geht in ihrem Vortrag zur „Bedeutung des Alkohols im Leben von Mädchen“ auf die spezifischen gesellschaftlichen und sozialen Bedürfnisse  von Mädchen ein.  Frühe weibliche Ohnmachtserfahrungen, die mit dem Alkoholkonsum assoziierte Emanzipation im Sinne eines „Coolseins“ und der Wunsch, männlichen Freunden zu gefallen, gehören zu den Gründen für das Rauschtrinken von Mädchen. Als Fazit ihrer Untersuchungen plädiert die Professorin für eine geschlechtsspezifische Präventionsarbeit.

Wie Mädchen das Rauschtrinken zur Bewältigung ihres Alltags und der damit verbundenen Rollenerwartungen nutzen, ist Teil einer Studie zum jugendlichen Alkoholkonsum der Universität Tübingen, die im Anschluss vorgestellt wird.

Das Tagungsprogramm wird ergänzt durch einen Bericht des bundesweiten Projektes „HaLT – Hart am Limit“, in dessen Fokus konkrete Erfahrungen mit der Alkoholprävention im Raum Hannover stehen. Weitere Vorträge beschäftigen sich mit der Verbindung von Alkohol und sexueller Gewalt sowie dem Schutz vor so genannten „K.O.-Tropfen“.

Über eine Berichterstattung zur Tagung würden wir uns freuen. Gern laden wir Sie zu unserer Veranstaltung ein und stehen für Rückfragen und Interviewwünsche zur Verfügung.

Fachtagung der LJS „Mädchen und Alkohol“ am 28. April 2010 in der Akademie des Sports, Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10, 30169 Hannover, Beginn: 09.30 Uhr, Ende: 16.30 Uhr.

 

 

Kontakt
Traudel Schlieckau, Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen, Tel. 0511 – 85 87 88, traudel.schlieckau@jugendschutz-niedersachsen.de

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Fachtagung Handywelten

Pressemitteilung/Einladung zur Fachtagung

Hannover, 4. März 2010

Handywelten

Fachtagung der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen zur Handynutzung bei Kindern und Jugendlichen am 29. April 2010 im HCC Hannover , 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr

 

Für Jugendliche ist es essentiell und kommt in fast allen Hosen- und Handtaschen vor: Das Handy. Dabei geht es längst nicht mehr darum, „nur“ zu telefonieren. Doch Premium-SMS und Klingelton-Abo werden schnell zur Kostenfalle, und manches selbst gedrehte Filmchen zeigt Szenen brutaler Gewalt. Mit dem heimlichen Ablichten anderer und dem Weiterleiten von gewalthaltigen oder pornografischen Bildern machen sich Jugendliche ab 14 Jahren jedoch strafbar – meistens, ohne es zu wissen.

Das kleine Gerät mit den vielen Funktionen steht deshalb im Mittelpunkt der Fachtagung „Handywelten“ der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen in Hannover am 29. April 2010.  Wissenschaftler und Praktiker der Jugendarbeit nehmen Stellung zum Thema Handynutzung, Medienmoral und Gewaltprävention bei Jugendlichen.

Im Eingangsreferat von Prof. Werner Greve von der Universität Hildesheim wird es um Hintergründe und Ursachen von Gewalt gehen. In seinem Vortrag „Wie lernt man, was (nicht) geht“ erörtert der Psychologe, wie Erziehungsberechtigte und Lehrer auf die Einstellung Jugendlicher zu Gewalt Einfluss nehmen können.

Denn das Initiieren und Filmen von Gewalthandlungen zum „Spaß“ stellt Eltern,  Lehrer und Jugendarbeiter vor neue Herausforderungen. Entsprechend steht das Phänomen des „Happy Slapping“ im Zentrum des Beitrags von Angela Ittel, Professorin für Pädagogische Psychologie an der TU Berlin.  Die Landesstelle Jugendschutz stellt im Anschluss einen wegweisenden Ansatz zur Prävention von Gewalt und Verschuldung vor: Mit dem landesweiten Projekt „Handy – lieb und teuer“ setzt die LJS auf die Vermittlung von Wissen und Tipps zum Umgang mit dem Handy durch Schüler. Im Rahmen begleiteter Schulprojekte vermitteln Jugendliche Grundlagenwissen, Do’s und Don’ts an jüngere Mitschüler. Wie sich dieser „Peer-to-Peer“-Ansatz auch bei der Thematisierung von Handygewalt mit Jugendlichen bewährt, zeigt ein Bericht aus der Praxis der Jugendarbeit. Jürgen Ertelt von der Fachstelle für internationale Jugendarbeit (IJAB) in Bonn gibt schließlich einen Ausblick auf die Zukunft der Handynutzung.

Über eine Berichterstattung zur Tagung würden wir uns freuen und stehen für Rückfragen und Interviewwünsche gern zur Verfügung.

 

Fachtagung der LJS „Handywelten“ am 29. April 2010 im HCC, Theodor-Heuss-Platz 1, 30175 Zoo, Hannover, Beginn: 10.00 Uhr, Ende: 17.00 Uhr.

 

 

Kontakt
Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen, Tel. 0511 – 85 87 88
Andrea Urban, andrea.urban@jugendschutz-niedersachsen.de
Andrea Buskotte,  andrea.buskotte@jugendschutz-niedersachsen.de

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