Cybermobbing – Prävention und Perspektiven, 24.9.2013

Cybermobbing – Prävention und Perspektiven

LJS-Tagung am 24.09. 2013 zeigt neue Forschungsergebnisse zum Phänomen
Cybermobbing und Wege für die Arbeit mit Jugendlichen

Hannover, 05.09. 2013. Pöbeleien, peinliche Privatphotos und üble Nachrede im Internet: Auch an Schulen in Niedersachsen ist virtuelles Mobbing an der Tagesordnung. Die betroffenen Schüler erleben die Schikane im Netz als extrem belastend – und sind in der Regel hilflos. Die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen beleuchtet im Rahmen einer Fachtagung am 24. September 2013 die Hintergründe des Pöbelns im Netz oder per Handy und stellt Präventionsmöglichkeiten vor. Dazu sind Experten aus dem ganzen Bundesgebiet eingeladen.

Die Tagung beginnt mit der Vorstellung aktueller Forschungsergebnisse zum Cyber-Mobbing. Mareike Schemmerling vom JFF Institut für Medienpädagogik in München zeigt, wie Jugendliche Konflikte in sozialen Netzwerken erleben und wie sie damit umgehen.  Am häufigsten, so ein Teilergebnis einer aktuellen Studie des JFF, entstehen Konflikte mit „Freundesfreunden“ – also Kontakten, mit denen es keinen direkten Austausch gibt. Aus einem „Spaß-Streit“ entsteht schnell ein echter Konflikt, wenn man sich kaum kennt.

Im Anschluss stellt Dr. Peter Sitzer von der Universität Bielefeld eigene Forschungsbefunde zum Erleben von Beleidungen und übler Nachrede im Netz vor. „Unsere Ergebnisse unterstreichen, dass Cyberbullying keine Lappalie ist, sondern ein ernsthaftes Problem, dem mit vorbeugenden Maßnahmen begegnet werden muss“, so Sitzer.

Wenn das Handy zur Allzweckwaffe wird, ist eine schnelle und wirkungsvolle Intervention nötig. Doch einmal veröffentlichte Bilder und Texte lassen sich nur schwer wieder einfangen.

Daher ist es wichtig, Schüler auf die Folgen von Mobbing aufmerksam zu machen. Wie das geschehen kann, stellen Kerstin Rehage und Jens Wiemken anhand des LJS-Projektes „Medienpädagogik trifft Gewaltprävention“ am Nachmittag vor.

„Wichtig ist es, Schüler für die Grenze zwischen Spaß und Gemeinheit und für die Folgen von Cyber-Mobbing zu sensibilisieren“, so Andrea Buskotte, Referentin für Gewaltprävention bei der LJS und Organisatorin der Veranstaltung. „Schüler müssen wissen, wie sie sich und andere schützen können. Dazu gehört auch, Zivilcourage zu entwickeln.“

Informationen zu rechtlichen Sanktionsmöglichkeiten bei Cybermobbing-Fällen gibt im Anschluss Dr. Fabian Schmieder vom Nds. Innenministerium. Die Vorstellung der Beratungsprojekte Nummer gegen Kummer e.V. und juuuport.de durch Projektverantwortliche runden das Tagungsprogramm ab.

Gern laden wir Sie zur Tagung ein und freuen uns über eine Berichterstattung.

Link Tagungsprogramm

Weitere Informationen und Programm